Alles muss raus: Der Auszug aus unserer geliebten Halle

Stichtag ist der 31. Dezmeber 2018, 24 Uhr: Bis dahin müssen wir unsere Halle geräumt haben. Okay, wir wissen, der Vermieter steht nicht um Mitternacht auf der Rampe und tippt mahnend auf die Uhr. Aber den 3. oder 4. Januar hat er avisiert.

Wir arbeiten alle hart in diesen Tagen. Manche rund um die Uhr, und immer ist eine helfende Hand parat, wenn einer sie braucht. Hallensolidarität. Zeit für Tränen bleibt nicht. Alles muss raus! Wir haben rund 2400 Quadratmeter Fläche zu räumen. Und glaubt uns: Nur wenige steigen einfach in ihr Auto und fahren es heraus. Es wird gepumpt, gerollt, geschoben, auf Anhängern und in Siebeneinhalbtonnern verzurrt, absurde Not-Depots zum Einlagern ausfindig gemacht. Noch zwei Jahre später hat einer von uns seine Autos nicht wieder eingesammelt. Eines steht, so hofft er, noch in einer Werkstatt bei Leipzig. Andere in Würzburg und bei Groß-Gerau.

In diesen Tagen zwischen Weihnachten und Silvester 2018 machen wir Schrotthändler glücklich. Sammler kommen und nehmen Autos mit, Teile, Antiquitäten. Wir pendeln zu den Entsorgern. Allein über drei Tonnen Altpapier müssen weg. (Warum genau nochmal hatten wir die hier herein geschleppt?)

Dann sind wir fertig. Die Halle – unsere Halle, unsere Heimat seit rund neun Jahren – ist Geschichte. Fast. Denn einer kommt nicht, zieht nicht aus. Es dauert dann noch neun zähe Monate, bis auch unter diesem Kapitel ein Strich gezogen ist. Im September 2019 wechseln wir die Schlösser und unterzeichnen das Rückgabeprotokoll.

Adieu, geliebte Halle! Nie wieder Feste auf unserer Rampe.

Nie wieder?

Na, das glauben wir selbst noch nicht.

Hallenumzüge stellen immer sehr spezielle Aufgaben. Gut, wenn wenigstens die Logistik stimmt: Den langen Sprinter leiht uns ein Hausmeister, der Anhänger gehört uns. Nur: Wohin mit all’ den Autos?