Unser Thema mit den Oldtimern folgt prinzipiell eher analogen Prinzipien. Blech, Benzin, Vergaser, diese Sachen eben. Unser Werkzeug liegt schwer in der Hand.
Doch gelegentlich wagen wir auch einen mutigen Ausflug in die moderne, digitale Welt, wie wir hier gerne beweisen. Wir wollen uns dem, was kommen wird, nicht völlig verschließen.
Disclaimer: Die Glasbehälter rechts im Bild dienen ausschließlich dekorativen Zwecken und enthalten reines Wasser. Wir trinken nicht analog, wenn wir digital fahren. Meistens jedenfalls.
PS: Stimmt, und danke für den Hinweis. Selbstverständlich werden wir einen passenden Röhrenmonitor besorgen. Wo kommen wir sonst noch hin …
Monnem rockt gerade eine Bundesgartenschau mit gefühlt ein paar Millionen buntester Blümchen, einer Seilbahn-auf-Zeit und Radschnellwegen (die sind auf Dauer). Und jeder Menge Ideen für ein schickes Umfeld draußen. Oder so.
Da lassen wir uns als GHG nicht lumpen. Schließlich leben wir auch gerne draußen, auf der Rampe nämlich, und dazu brauchen wir – Möbel. Mobiliar. Unser Chefplaner MM hat uns mit einem weiteren genialen Hack überrascht. Lange hat er geskribbelt, skizziert, nachgedacht, vorgestellt, verworfen, neu angesetzt, gezeichnet (digital natürlich), sauber geplant und selbstverständlich sauber alle KOSTEN GERECHNET, dann Teile bestellt, die Genossen abgeholt haben. Dann hat er folgenden Prototypen gebaut:
Mobil, dauerhaft, robust, funktional, simpel, flexibel, variabel, bequem und schwer: Das GHG Heavy-Duty-Rampenmöbelmodul hat zwar noch keinen griffigen Namen, kann dafür aber ziemlich alles
Jetzt gehen wir in eine Testphase. Nutzen dieses noch namenlose Teil zum Sitzen, Essen, Abstellen und Bepflanzen. Das geht nämlich auch. Tolles Ding. Und ein Hack für alle, für die Gewicht bei der Außenmöblierung kein Thema ist. Für uns hat es einen großen Vorteil: Niemand trägt es nachts einfach weg. Dafür wiegt es viel zu viel.
Der Protoyp entstand noch aus Neuteilen, weil gebrauchte U-Steine gerade nicht verfügbar waren. Aber die nächsten Exemplare wollen wir aus dem bauen, was andere nicht mehr brauchen. Das passt perfekt zur GHG.
Platz war für uns immer ein schlagendes Argument. Bräuchten wir ihn nicht, hätten wir keine Halle. Und das, obwohl unsere Halle noch viel mehr kann als nur (fast) unendlich viele Sachen schlucken.
Wir haben das Glück, dass unsere Halle komplett unterkellert ist. Und dass dieser Keller trocken ist. Wer so viel Platz hat wie wir bei der GHG, spürt auch eine Verpflichtung zum Teilen. Das machen wir sehr gerne, und zudem bringt eine Vermietung auch etwas Geld in die Kasse. Kleiner Disclaimer: Platzmäßig müssten wir das nicht. Die Historie unserer Nutzung dieses Gebäudes beweist, dass wir auch den Keller problemlos selbst vollstellen können. Wir verfügen über einen eigenen Stab an ausgewiesenen Sammlungsexperten.
Nun also teilen wir den Keller, inzwischen den nächsten Teil. Unsere Freunde der Firma Gerhardt Braun, die beim Keller des Baubschnitts 1 schon so flott waren, haben auch im zweiten Teil ruckzuck alle Ständer, Gittermatten und Türen montiert. Und unser Chefvermieter Matthias hat mit ruhiger Hand, guter Auswahl und exzellentem Instinkt die Mieter ausgewählt, die zu uns passen.
Licht, hell und sauber sehen die Kellerparzellen aus. Und Wege wie Türen sind so breit, dass Paletten problemlos durchpassen
Wir haben ja keine Probleme, zum Glück nicht. Aber wir haben weite Wege in unserer Halle, und von dem Raum, der (bald) unsere Küche beherbergt, bis zu unserer Party-Zone oder gar der Rampe müssen wir laufend Gläser, Besteck und Geschirr transportieren. Das machen wir zwar gerne, aber es ist schon eine ganze Menge Material, was da immer hin und her gebracht werden muss.
Jetzt haben wir eine höchst praktikable Lösung. Erdacht von unserem Mythos MM, unserem Ideensprudler und Umsetzungstalent, Chef-Hacker und behutsamen Ästhetikcontroller: Er organisierte einen gebrauchten, professionellen Edelstahl-Gastrowagen und baute ihn mit wiederverwerteten Teilen einer Freudenberg-Holzbox und einem Besteckkasten so um und auf, dass das Ergebnis genau das kann, was wir brauchen – einen multifunktionalen Küchen-Shuttle, der sich gleichzeitig als Bedienregal dient. Danke, Michael!
Rollt perfekt und shuttelt unsere Teller, Gläser, Tassen und Besteck sicher zur Spülmaschine und zurück direkt in die Party-Zone. Bald jedenfalls, denn noch fehlt uns ausgerechnet die Geschirrspülmaschine
Mit Datum vom 21. Februar 2023 teilt uns der Fachbereich Baurecht, Bauverwaltung und Denkmalschutz der Stadt Mannheim mit, dass er uns nun nichts mehr mitzuteilen hat. Alles erledigt, keine Punkte mehr auf der Agenda – wir haben den SCHLUSSABNAHMESCHEIN!
Tusch!
Fanfare!
Jubel!
Freunde des alten Blechs, der alten Gemäuer und der Lust am Leben: Wir haben es geschafft, eine halbgare Lagerhalle im Mannheimer Industriehafen zu einer Oldtimerlagerhalle umzuwidmen. Wir sind ab sofort zu 100% legal in unserer eigenen Immobilie (und profitieren weiterhin ganz entspannt von den niedrigen Zinsen, die wir im Jahr 2020 noch bekommen haben).
Wer das Baurecht (und gefühlt eine Million andere Rechtsgebiete) kennt oder schon einmal mit ihnen in Kontakt war, der ahnt, dass eine solche Aufgabe kein Strandspaziergang ist. Aber es geht. Die GHG hat es hiermit bewiesen. Noch Fragen? Gerne. Wir überlegen uns schon, eine Master Class anzubieten. Oder wenigstens Intensiv-Seminare.
Unsere GHG-Küche soll dorthin, wo im frühen Mittelalter unserer Hallenzeitrechnung noch die Anmeldung saß. Damals war die ATEGE hier zu Hause, eine Spedition, die mit vollem Namen Allgemeine Transportgesellschaft hieß. Nun ist zwischen Küche und Halle eine Mauer, und wir hatten noch ein Fenster übrig, aus einer anderen Wand, die wir inzwischen abgerissen haben, weil einst dort die Küche, vielmehr der Sozialraum – ach, das ist eine lange Geschichte.
Ein Fenster also, eine Wand … Und der Rest ging dann recht flott: Check mit einer Pappe, Freigabe vom Vorstand, Sturz eingebaut, Loch in die Wand gehauen, Fenster eingesetzt, unser Blau an die Wand dahinter. Und schon kann der, der später hier die Teller spülen muss, beim Traum von seinen Millionen auf die schönen Autos vor sich schauen, bis zu unserer Theke am Horizont, wo die Genossen sich treffen, um Party zu machen.
So ist es natürlich nicht. Nein. Keiner muss bei der GHG die Teller von Hand waschen. Aber der Blick in die Halle ist trotzdem schön.
Manchmal ist es bei genialistischen Ideen so, dass sie unerwartet an eine Grenze stoßen. Hoppla, diese Wand. Wie zum Teufel kommen wir da durch?
Es geht um unseren Keller. Wir hatten früher einen mächtigen Seilzug mit Laufkatze, einen großen Korb und ein Loch in der Decke, durch das wir alles – ja, alles! – nach unten brachten. Und auch wieder nach oben. Keine Autos, zugegeben. Aber eine 1000er BMW war kein Problem. Knopf drücken, surrrrrrrrrr. Und das Thema war erledigt. Den Seilzug gibt es noch, die Laufkatze auch, nur das Loch haben wir schließen müssen, der Brandschutz hat es kassiert.
Wir müssen aber trotzdem nach unten.
Eine frühe Idee war, einen Scherenhubtisch einzubauen. Schick, diese Lösung, bequem und schön technisch, leider auch sehr teuer und nicht wirklich unanfällig, weil sie im Freien stehen muss. Daher kamen wir auf eine andere Lösung: Wir bauen außen eine Plattform, und von innen (also von unten) holen wir die Ware mit einem Gabelhochhubwagen.
Mit einem was?
So sieht also ein Gabelhochhubwagen aus. Wenn er dann endlich da ist aus dem fernen China
Gabelhochhubwagen: Ein Flurförderzeug, das Heben kann. Dass diese Dinger so heißen, wussten wir auch nicht. Egal, wir haben eines bestellt, das direkt aus China kam. Besser gesagt: Es kam lange Zeit nicht, weil alles, was aus China hätte kommen sollen, sich hinter der „Ever Given“ staute, jenem Schiff, das im März 2021 den Suez-Kanal verstopfte und in Folge alle Lieferketten reißen ließ. Doch irgendwann spuckte ein Speditions-Lkw unser Teil dann doch vor der Halle aus. Und wir überlegten, wie wir das, was wir unten zum Heben von Lasten brauchten, dorthin bringen, wo noch nichts zum Heben von Lasten war.
Es ging. Natürlich ging es, die GHG-Genossen haben da ihre Ideen, siehe Fotos. Und ziemlich zentimetergenau schlupft unser gelber Gabelhochhubwagen im Keller unter den niedrigen Stürzen durch. Passt wie gemessen. Und weil weder unser Gabelhochhubwagen wächst noch unsere Stürze stürzen, dürfte das zum Glück auch auf Dauer so bleiben.
Wär’s einfach, könnt’s jeder. Wir aber sind die GHG. Das heißt nichts, dass wir es gerne kompliziert hätten, im Gegenteil. Aber auf halbgare Kompromisse haben wir keine Lust mehr. Zum Beispiel beim Schließen des Lochs in unserer Kelleraußenwand.
Eigens dafür haben wir uns eine zweiflüglige Supertüre bauen lassen, die sich in die seltsamen Maße der Öffnung saugend einfügt. Ein großer Flügel, dazu ein kleiner, damit auch jede Palette und jedes Sofa und auch sonst alles durchpasst. Auch in der Höhe waren wir limitiert, der Sturz gab schließlich das Maß vor. Und der RAL-Ton passt auch. Darauf legen wir wert.
Eine Türe? Unsere Türe! In Format, Konfiguration und Farbe ist sie perfekt auf die GHG zugeschnitten
Ein Brett sicherte den Keller provisorischUnsere Kelleröffnung ist in ihren Maßen sehr individuellPasst saugend. Das wäre sonst auch schlecht gewesen
Unsere großartigen Freunde der Baufirma Jahn sind wieder vor Ort. Sie haben fleißig gebaggert, geschalt, gegossen, damit wir neben unserer Auffahrt noch ein tiefes Loch bekommen. Sieht aus wie ein kleiner Pool, und mancher wunderte sich schon: Kommt da noch ein Sprungturm hin?
Nö. Eine Treppe, die in den Keller führt. Und eine Platte, die zum Abstellen der Paletten dient, die dann von einem Hochhubwagen (so heißen die Dinger halt) lustig rauf- und runtergefahren werden können. Das halten wir für eine clevere Idee, weil sie simpel ist und praktikabel, zudem nicht allzu teuer. Oder anders gesagt: eine effiziente Lösung. Ja, an eine Entwässerung haben wir natürlich auch gedacht.
Damit kommen wir unserem Ziel, den riesigen Keller ebenfalls bald nutzen zu können, deutlich näher. Bauabschnitt 2 ist das für uns, was auch heißt, dass Bauabschnitt 1 (unsere Halle) schon ziemlich weit gediehen ist. Der Einzug steht bald an. Noch 2021!
Was für ein riesiges Loch! eigentlich hatten wir nur an einen Abgang gedacht
Voilà, so soll das werden. Frisch ans Werk, Kollegen!
Ruckzuck ist die Bodenplatte eingebaut. Wichtig ist ihr Gefälle von der Halle weg
Die Schalung steht, die erste Wände auch: Alles läuft nach Plan –und das auf einer Baustelle!
Vorne im Bild fehlt noch die Treppe. Weiter hinten ist das Plateau zu sehen, das als Abstellfläche für Paletten dient
In den kommenden Tagen steht einiges an. Am Freitag, den 8. Oktober, erwarten wir möglichst viele Genossen zu unserer außerordentlichen Mitgliederversammlung – wir haben Großes geschafft, aber es liegt auch noch einiges vor uns. Es gibt jedenfalls genug gemeinsam zu besprechen und weitere Weichen zu stellen.
Am Samstag aber feiern wir! Die Veterama fällt zwar auch dieses Jahr aus, doch unser Termin bleibt: Wir haben ja wirklich anzustoßen – und es ist die erste Party in unserer eigenen Halle!
Aufgeräumt haben wir auf jeden Fall schon. Das Gute ist ja: Wir haben überhaupt kein Platzproblem.
Was für ein Anblick nach all‘ der Arbeit: Die erste Feier in unserer eigenen Halle steht anKeine Sorge: Für unsere sanitären Einrichtungen haben wir ein zeitgemäßes Nutzungskonzept verabschiedet