Vermutlich war dieser Wunsch unser größter: ein neues Tor, durch das wir einfach reinfahren können in unsere Halle. Und rausfahren. Und reinfahren. Und rausfahren. Ohne Slalom, ohne die Gefahr, irgendwo anzuecken. Ob ohne Anhänger oder mit, ganz bequem und per Knopfdruck. Kein Aussteigen mehr und um die Halle laufen, um von innen das Tor zu öffnen.
War eine Menge Arbeit, hat auch ein bisschen gekostet. Doch jetzt ist es endlich soweit: Unser Tor geht zum ersten Mal auf – voilà!
Inzwischen reißen wir nicht mehr nur Decken herunter, Wände ein und Kabel heraus, sondern bauen bereits auf. Ein kleines bisschen zumindest, als Test – zum Beispiel zwei Felder mit unserem neuen Licht. Zum Einsatz kommen alte Deckenstrahler, die wir aus unserer vorletzten Halle gerettet haben, bevor diese abgerissen wurde.
Jetzt hängen zwei der 13 Exemplare wieder. Mit modernen 160-Watt-LED-Retrofits statt 400-Watt-Gasentladungslampen, die alten Vorschaltgeräte sind ausgebaut. Die Wirkung der erneuerten Alten ist genial. Und noch viel genialer wird es sein, wenn bald alle in einer Reihe über der Mittelfahrbahn hängen.
Derzeit haben wir die Elektrik ganz oben auf unserer To-do-Liste stehen. Mit neuem Anschlussschrank, neuen Kabeln, auf aktuellstem Sicherheitsstandard und Steckdosen sowie Zähler an jedem Stellplatz.
Am Samstag geht’s weiter.
Erster Lichttest mit neuen LED-Flutern im alten Gehäuse: Das ist nicht nur hell, sondern wirkt auch genial
Arbeitseinsatz am Samstag, der dritte inzwischen: Schon wieder fallen Wände. Diesmal gleich samt Decke, die Abreiter vermutlich im Jahr 1950 aus Betonstelen errichtet hatten. Damals sicher mit einem Stapler oder Kran – den haben wir nicht. Klappt trotzdem, dank Vorschlaghämmern, langen Hölzern, Kühfüßen (Werkzeug des Tages!) und strikter Anwendung aller möglichen Hebelgesetze, die uns gerade einfielen.
Am Abend ist alles wieder besenrein. Die Muskeln schmerzen zwar, und als Beweis dafür wächst draußen ein Berg an Bauschutt beachtlich heran. Stärkung liefert die längst legendäre Käsesuppe (großes Dankeschön @Küchenteam!), dazu Kaltgetränke im freien Zugriff – quasi als Medikation gegen den vielen Staub.
Wenn’s so weitergeht, liegen wir bestens im Rennen. Die Stimmung ist: euphorisch.
Steht im Weg, muss weg: Der ehemalige Zugang zum Speditionsbüro ist nun Geschichte. Am Abend ist hier alles bereits besenrein
Die Frage, die wir uns derzeit am häufigsten stellen: Wann können wir endlich wieder einziehen? Uns um Autos, Motorräder, Kühlschrank und Grillgut kümmern?
Bald. Na ja, im späten Sommer vielleicht. Bis dahin stehen noch ein paar Wände im Weg, hängt manche Decke zu niedrig, quillt noch alte Dämmwolle hervor. Wir reißen ein, was weg muss. Heben auf, was für uns besonderen Wert hat und bleiben darf.
Vor dem Aufbau steht also eine Menge Rückbau. Viele helfen mit an diesem Samstag. Die Laune: sehr beglückt. Am Abend ist eine Menge geschafft. Und yepp: Der Grill kommt zum ersten Mal auf der eigenen Rampe zum Einsatz. Auf der EIGENEN Rampe! Mit Abstand und komplett coronaverordnungskonform natürlich.
Voller Tatendrang, gut geschützt und rundum einsatzbereit: Matthias und Peter werden gleich die alte Decke im einstigen Büroraum wegreißen. Später werden hier Motorräder parkenRückbauen, um aufbauen zu können: Schlag für Schlag fällt die alte Küchenwand. Viele helfen mit, auch der jüngste Genosse – Kolja ist gerade zwölf geworden
Nö, nicht zum Müll, Artur! Das alte Küchenfenster soll bleiben. Zwar nicht an Ort und Stelle, weil die Wand im Weg ist. Doch wir haben schon einen neuen Platz als Idee
Ein wenig Pathos und ganz viel Freude heute, am Freitag, den 26. März 2021: Am Nachmittag um 16 Uhr nimmt Vorstand Matthias die Schlüssel vom Verkäufer der Halle entgegen. Wir haben bezahlt. Jetzt gehört sie uns!
Klar, dass wir – mit Abstand, wie es sich derzeit gehört – vor Ort sind. Feiern. Uns freuen. Und unsere neue Grenze abstecken, weil wir noch einen Streifen dazu gekauft haben, um genügend Parkplätze vor der Halle anbieten zu können.
Morgen ist Tag eins. Und jeder Tag ist einer weniger bis zum Einzug. Es ist der pure Wahnsinn. So viel Freude war lange nicht mehr.
Ein bisschen Metall, unglaubliche Freude: Wir haben seit heute SchlüsselgewaltErster Besuch mit dem (derzeit) ältesten Mieter: ein Ford A Tudor, 1930
Endlich können wir Knoten lösen. Endlich konkretisieren sich Aufgaben. Endlich können wir Themen abarbeiten. Endlich!
Zwar fehlt uns immer noch Schlüsselgewalt über unsere Halle (bald soll es soweit sein), was Besichtigungstermine aufwendig macht. Umso mehr passiert dann vor Ort, heute zum Beispiel: Der Vorstand und ein Teil unseres Bauteams treffen sich mit Experten, um konkret die nächsten Schritte zu besprechen.
An diesem Freitagmittag reichen sich unser Statiker, zwei Vertreter einer Brandschutzfachfirma und der Elektriker unserer Wahl natürlich nicht – Corona verbietet es – die Hände. Aber Hand in Hand läuft’s dennoch: Wir kommen heute auf allen Gebieten weiter.
Wir erfahren, dass der Einbau des neuen Tores statisch keinerlei Herausforderungen stellt.
Wir lernen, welche alternativen Möglichkeiten es bei der Brandmeldeanlage gibt.
Und wir hören, wie viel wir mit Eigenleistung beim Neuaufbau der Elektrik sparen können.
Wir brennen alle auf unser Projekt. Wir wollen es, und die Hindernisse vor uns werden immer kleiner. Das spüren auch die zwei Genossen in spe, vielleicht, die als Interessenten ebenfalls heute vorbeischauen.
Aller Anfang ist schwer? Unsinn. Dieser Anfang heute beflügelt uns alle.
Unser Plan hängt an der Wand: Ab jetzt wird er umgesetzt. Die ersten Termine vor Ort bringen uns erheblich weiter – so wie heute. Statik, Brandschutz und Elektrik stehen auf der Agenda
Wir haben ja viel vor, doch der erste Coup ist uns einfach nebenher gelungen: Die GHG Automobiles Kulturerbe ist als 500. Mitglied in den Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. (ZDK) aufgenommen worden (das ist allerdings ein Verein, keine Genossenschaft). Ein „besonderes Jubiläum“ sei das, meldet der ZDK auf seiner Webseite. Das sehen wir ganz genau so. Herzlichen Glückwunsch, ZDK!
Was heißt das? Natürlich nicht viel. Oder vielleicht doch: Unser Name wird erstmals durch die Presse getragen und erhält Wahrnehmung aus einer Ecke, an die wir gar nicht gedacht haben. Wir können stolz sein auf unseren gelungenen Start.
So bietet der ZDK auf seiner Seite die ideale Antwort auf eine große Frage: Gemeinsam die Welt verbessern? Genossenschaft gründen! Wir antworten: Mission completed, zumindest in Sachen Genossenschaftsgründung.
Und jetzt machen wir weiter.
Wir sind als 500. Mitglied dabei! Der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. (ZDK) feiert das in seiner Pressemitteilung. Wir rufen nach Hamburg: Herzlichen Glückwunsch, ZDK!
(Quelle: Webseite Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. , www.zdk-hamburg.de)
Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran: Der von unserem Chefplaner Michael perfekt vorbereitete Bauantrag ist fix und fertig. Das Papier trägt alle nötigen Unterschriften – von den Architekten, vom Statiker, unseren Vorständen. Samt ordentlichem GHG-Stempel natürlich. Mit dabei ist auch die umfangreiche, detaillierte Stellungnahme zum Brandschutz. Sie enthält das Konzept, das unsere künftige Nutzung der Halle ermöglicht. Fachlich fundiert, baulich clever und somit der nächste Meilenstein in Richtung Einzug. Das Papier geht nun ruckzuck an die Baubehörde, die alles prüft. Rund drei Monate braucht sie dafür, heißt es. Zeit, die wir gut für die nächsten Schritte nutzen können.
Und weil’s an dieser Stelle mehr als angebracht ist: Wir senden unseren sehr herzlichen Dank und Grüße an das Architekturbüro a|sh und die Experten von a|shBrandschutz in Ludwigshafen. Was für eine großartige Unterstützung! Wir sind glücklich.
Viele Ordner, viel Papier: Unsere Planung ist das Ergebnis einer Menge Arbeit. Besonders gilt das für das ausgeklügelte BrandschutzkonzeptJetzt ist der Bauantrag fertig. Alle haben unterschrieben – von unserer Seite. Jetzt ist die Stadt an der Reihe
Stichtag ist der 31. Dezmeber 2018, 24 Uhr: Bis dahin müssen wir unsere Halle geräumt haben. Okay, wir wissen, der Vermieter steht nicht um Mitternacht auf der Rampe und tippt mahnend auf die Uhr. Aber den 3. oder 4. Januar hat er avisiert.
Wir arbeiten alle hart in diesen Tagen. Manche rund um die Uhr, und immer ist eine helfende Hand parat, wenn einer sie braucht. Hallensolidarität. Zeit für Tränen bleibt nicht. Alles muss raus! Wir haben rund 2400 Quadratmeter Fläche zu räumen. Und glaubt uns: Nur wenige steigen einfach in ihr Auto und fahren es heraus. Es wird gepumpt, gerollt, geschoben, auf Anhängern und in Siebeneinhalbtonnern verzurrt, absurde Not-Depots zum Einlagern ausfindig gemacht. Noch zwei Jahre später hat einer von uns seine Autos nicht wieder eingesammelt. Eines steht, so hofft er, noch in einer Werkstatt bei Leipzig. Andere in Würzburg und bei Groß-Gerau.
In diesen Tagen zwischen Weihnachten und Silvester 2018 machen wir Schrotthändler glücklich. Sammler kommen und nehmen Autos mit, Teile, Antiquitäten. Wir pendeln zu den Entsorgern. Allein über drei Tonnen Altpapier müssen weg. (Warum genau nochmal hatten wir die hier herein geschleppt?)
Dann sind wir fertig. Die Halle – unsere Halle, unsere Heimat seit rund neun Jahren – ist Geschichte. Fast. Denn einer kommt nicht, zieht nicht aus. Es dauert dann noch neun zähe Monate, bis auch unter diesem Kapitel ein Strich gezogen ist. Im September 2019 wechseln wir die Schlösser und unterzeichnen das Rückgabeprotokoll.
Adieu, geliebte Halle! Nie wieder Feste auf unserer Rampe.
Nie wieder?
Na, das glauben wir selbst noch nicht.
Hallenumzüge stellen immer sehr spezielle Aufgaben. Gut, wenn wenigstens die Logistik stimmt: Den langen Sprinter leiht uns ein Hausmeister, der Anhänger gehört uns. Nur: Wohin mit all‘ den Autos?